Neben dem Christkindl, das zur Weihnachtszeit immer wieder seinen Weg in die Landlerdörfer findet, kommt mittlerweile auch der oberösterreichische „Osterhase“ jedes Jahr aufs Neue zu den dort lebenden Familien mit ihren Kindern, um nach ihnen zu sehen, kleine Ostergeschenke zu verteilen und Freude mitzubringen.
So fand auch heuer wieder die traditionelle Reise der OÖ. Landlerhilfe zu ihren Schützlingen in der Karwoche statt.
Tag 1 und 2 / Montag, 21.03.2016 und Dienstag, 22.03.2016 – Oberwischau
Am Montag, dem 21.03.2016, begab es sich also, dass sich Helmut Atzlinger, Geschäftsführer der OÖ. Landlerhilfe, und Andrea Briendl, zuständig für die Organisation der verschiedenen Hilfsprojekte, frühmorgens mit einem vollbepackten Kleinbus und großem Tatendrang auf ihren langen Weg machten, der sie heuer nach Rumänien führte.
Das erste Ziel der beiden war das Landlerdorf Oberwischau (Vișeu de Sus), das im Wassertal in der Maramureș (Nordrumänien) liegt; nach längerer Fahrt kamen sie am späten Nachmittag dort an. Der nächste Tag begann sogleich mit einigen Terminen: Die beiden trafen sich mit wichtigen Kontaktpersonen des Dorfes, darunter die dort tätige Ärztin Dr. Magda Grindeanu, die die OÖ. Landlerhilfe des Öfteren über die aktuelle Lage der Oberwischauer informiert und sich vor Ort ansonsten auch um einige organisatorische Dinge für den Verein kümmert. Nachdem sie einige Worte gewechselt hatten und ihr einige Pakete mit benötigten Hilfsgütern übergeben wurden, ging es weiter zum ortsansässigen Pfarrer István Kinczel, der vor allem Lebensmittelspenden für die Armenküche in Oberwischau erhielt, da er diese unterstützt.
Im Verlauf des Tages besuchten Helmut Atzlinger und Andrea Briendl weitere Personen, aber auch Familien, denen sie Geschenke überbrachten, die oftmals auch von österreichischen Bekannten und Freunden mitgegeben wurden. Außerdem kümmerten sie sich um wichtige Angelegenheiten wie die Übergabe der finanziellen Mittel, die dankeswerterweise für die dortigen Familien gespendet wurden, die von der OÖ. Landlerhilfe unterstützt werden. Die Fahrt durch Oberwischau wurde letztendlich von einem Besuch in einer deutschsprachigen Schule gekrönt, in der Helmut Atzlinger und Andrea Briendl noch einige kleine Ostergeschenke an die Kinder verteilen durften und somit auch schon etwas Osterfreude verbreiten konnten.
Tag 3 / Mittwoch, 23.03.2016 – Sächsisch-Regen
Nach einem kurzen Ausflug auf die Alm der Gastfamilie, bei der sie die letzten beiden Nächte verbracht haben, besichtigten die beiden Reisenden einen Kindergarten, der bemerkenswerterweise in einem Raum eines hiesigen Krankenhauses untergebracht ist, und überbrachten auch den Kindern dort noch kleine Präsente.
Nun war es aber bereits an der Zeit, zum nächsten Dorf aufzubrechen, und so führte die Reise Herrn Atzlinger und Frau Briendl weiter nach Sächsisch-Regen (Reghin), einer etwas größeren Stadt, die südlich von Oberwischau liegt und die die beiden nach etwa drei Fahrstunden erreichten. Kurz nach der Ankunft trafen sie sich mit dem orthodoxen Pfarrer Sächsisch-Regens und mit Peter Schuller, einer Kontaktperson der Landlerhilfe, die sich in diesem Gebiet vor allem um die ordnungsgemäße Verteilung gelieferter Hilfsgüter kümmert. Miteinander fuhren sie zu einem nahe gelegenen Altersheim, das derzeit mit Unterstützung des Pfarrers gebaut wird, und statteten anschließend noch einer Kindertagesstätte, in der dortige Kinder spielerisch den Tag verbringen können, einen Besuch ab, womit auch dieser Tag sein Ende fand.
Tag 4 / Gründonnerstag, 24.03.2016 – Sächsisch-Regen / Großpold
Der Donnerstag fand seinen Auftakt mit einer Stadtführung durch Peter Schuller, der die beiden Reisenden u.a. zur evangelischen Kirche führte, wo dem dort zuständigen Pfarrer ebenfalls einige Hilfspakete übergeben wurden.
Danach folgten sie der Einladung der Bürgermeisterin Sächsisch-Regens in das Rathaus, welche sie äußerst herzlich empfing und ihrer großen Dankbarkeit ob aller Spenden und generell der humanitären und caritativen Hilfe der OÖ. Landlerhilfe mit einem Geschenkkorb voller rumänischer Delikatessen Ausdruck verlieh.
Ihren Aufenthalt in Sächsisch-Regen beschlossen Helmut Atzlinger und Andrea Briendl dann mit einem Besuch bei Peter Schuller, der den beiden das Lager für jene Güter zeigte, die mit Hilfstransporten angeliefert werden. Nach einer Besichtigung brachen sie nach Großpold (Apoldu de Sus) nahe Hermannstatt (Sibiu), ihrem nächsten Reiseziel, auf.
Nachdem sie sich mit Anton Auinger getroffen hatten, der an diesem Tag mit seiner Frau Eva und Theresia Weber, einer Freundin, in einem zweiten Bus voller Hilfsgüter nachgekommen war, steuerten sie gemeinsam das Internat in Großpold an, das von der OÖ. Landlerhilfe betreut wird. Bereits mit großer Vorfreude erwarteten die dort lebenden Kinder die Ankunft der Reisenden und ihre Wünsche konnten auch mehr als erfüllt werden: Dank Ietje Kubak, einer sehr engagierten und aktiven Dame aus Leonstein (OÖ), die mit ihrer Aktion „Kindern eine Freude machen“ selbst schon ähnliche Projekte initiiert hat, konnten jedem Kind ein persönliches (!) Packerl übergeben werden.
Für den wirklich großartigen Einsatz und die Unterstützung möchten wir an dieser Stelle ein großes „Danke“ an Frau Kubak aussprechen!
Tag 5 / Karfreitag, 25.03.2016 – Großpold / Großau / Neppendorf
Nachdem die beiden Reisenden am Morgen des 25.03. mit Lisi Pavel, der Direktorin und Leiterin des Internats in Großpold, aktuelle Dinge und Angelegenheiten besprochen hatten, überbrachten sie noch einige Ostergeschenke in einen deutsch-rumänischen Kindergarten in der Nähe. Anschließend erhielten sie die Gelegenheit, kurz die Kirchenburg in Großau (Cristian) zu besichtigen und noch einige Bekannte und gute Freunde der OÖ. Landlerhilfe u.a. die Familie Pitter und Frau Zeck zu besuchen, bevor sie sich dann nach Neppendorf (Turnișor) aufmachten, um sich mit Elisabeth Rosenauer zu treffen, einer Frau, die mit ihren 86 Jahren bereits als „Urgestein“ unter den Landlerkontakten bezeichnet werden kann. Mit ihr gemeinsam besuchten sie den abendlichen evangelischen Karfreitagsgottesdienst im Ort, auf den im Anschluss ein Gespräch mit Pfarrer Dietrich Galter und dessen Sekretärin Renate Köber über die Lage in Neppendorf folgte.
Tag 6 / Karsamstag, 26.03.2016 – Hermannstadt / Großpold
Das Osterwochenende wurde für Helmut Atzlinger, Andrea Briendl, Anton Auinger und dessen Mitfahrerinnen mit einer kleinen Tour durch Hermannstadt in Begleitung von Elisabeth Rosenauer eingeläutet. Konkret erforschten sie dabei den Hermannstädter Markt und statteten dem Kaffeehaus „Wien“ einen Besuch ab, das als „Muss“ für jeden Tourist gilt.
Kurz darauf kehrten sie nach Großpold zurück, um Lisi Pavel noch die Schulgelder für die Kinder des Internates zu übergeben und mit ihr noch organisatorische Dinge zu klären. Der Rest des Tages bestand aus weiteren Besuchen bei Bekannten der Landlerhilfe, abermals in Begleitung von Frau Rosenauer, und einem Treffen mit Leopold Langtaler, einem sogenannten Zipser, der ursprünglich aus Oberwischau stammt und nach Hermannstadt ausgewandert ist. Mit ihm sprachen sie über Oberwischau, dessen Kulturinitiative, die er dort betreibt, sowie auch über die Abwicklung der Kinderferienaktion und allgemein von Hilfstransporten. Frau Rosenauer erkundigte sich anschließend noch bei ihm, ob die Möglichkeit besteht, das Dorf im Zuge ihrer nächsten jährlich veranstalten Seniorenaktion zu besuchen. Nach einem längeren Gespräch fand auch dieser Tag ein Ende.
Tag 7 / Ostersonntag, 27.03.2016 – Heimreise
Am Morgen des Ostersonntags wurden die letzten Geschenke der Reise an Elisabeth Rosenauer übergeben, die sich darüber noch sehr freute.
Nachdem sie sich dann verabschiedet hatten, traten Helmut Atzlinger und Andrea Briendl nach einer gefühlt sehr langen Woche mit vielen Erlebnissen und Eindrücken, aber auch mit der Gewissheit, abermals große Freude und somit auch Hoffnung in die Landlergebiete Rumäniens gebracht zu haben, endlich die Heimreise an.
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