Eine Welt - Oberösterreichische Landlerhilfe
Der Ort hat heute etwa 22.000 Einwohner, davon sind 1.600 Altösterreicher, die im "Demokratischen Forum der Deutschen" vereinsmäßig organisiert sind. Es gibt einen deutschsprachigen Kindergarten und eine deutschsprachige Abteilung an der achtklassigen "Ersten allgemeinen Schule".
Sehr viele Altösterreicher treffen sich jeden Sonntag um 11 Uhr zum deutschen Gottesdienst in der 1912 im neugotischen Stil errichteten Pfarrkirche.
Zur Geschichte Oberwischaus schreibt Anton-Joseph Ilk, Priester und in diesem Ort geboren: "Oberwischau am Wasserfluss wurde zum ersten Mal im "Maramurescher Diplom vom 2. Februar 1362" als Bergbausiedlung dokumentarisch erwähnt. Nach mehr als vierhundert Jahren trafen 1776 wieder deutsche Einwanderer im Wischauer Land ein; sie kame aus [...] Deutsch-Mokra (in der Karpatenukraine) und wurden von den staatlichen (ärarischen) Behörden im Wassertal, am linken Flussufer angesiedelt. Diese Kolonisten könnte man, aus heutiger Sicht als Gastarbeiter bezeichnen, da sie in der Holzverarbeitung auf Grund eines Vertrages beschäftigt waren. Ihre Namen sind urkundlich überliefert worden: Joseph Reiß (Zimmermann), Franz Pfifferling (Holzarbeiter), Johann Königseder (Zimmermann), Johann Leitner (Geselle), Johann Schmied (Zimmermann), Joseph Grenzer und Johann Reisenbichler (beide Holzarbeiter). Ihre Väter waren [..], zusammen mit anderen Holzfällern, Flößern und Handwerkern, aus der Gegend von Gmunden (Oberösterreich) und Hofgarten (Zips) nach Deutsch-Mokra gekommen. Anton-Joseph Ilk ist derzeit Pfarrer in Alkoven in Oberösterreich.
Die erste große Ansiedlerwelle traf 1778 im Wassertal ein: es waren fünfundzwanzig, meist sehr kinderreiche Familien aus Gmunden; ihnen folgten 1785 weitere fünfundzwanzig Familien aus Bad Ischl, Ebensee und Umgebung (Oberösterreich). Die Einwanderung der eigentlichen Zipser Sachsen ins Wassertal begann zwischen 1796 und 1798, als Pressburger Behörden fünfundzwanzig Arbeiter aus verschiedenen Ortschaften der damaligen Oberzips - aus Gemeinden um Käsmark (Kezmarok), Leutschau (Lvoka) und Deutschproben (Nemecke - Pravno) -, doch auch aus Pudlein und Lublin (Oberschlesien, heute Polen) nach Oberwischau schickten.